Messe für die Lebenden und Verstorbenen des Reiter-Korps

In langer Tradition fand in diesem Jahr wieder eine Messe des Reiter-Korps statt. In der letzten Messe vor 2 Jahren erinnerte unser Feldkaplan Tobias Hopmann noch daran, dass der sehr religiöse Generalfeldmarschall wohl höchstpersönlich bei seinem triumphalen Einmarsch 1637, welcher der Rat der Stadt ihm für seine Verdienste gewährt hatte, an St. Severin vorbeigeritten, dort eine Kerze angezündet und gebetet haben wird. Mithin durfte in der Messe nicht nur der Segen für die kommende Session erbeten werden, sondern es wurde quasi der historische Geist der Gesellschaft wieder lebendig.
Auch dieses Jahr wurde wieder sehr viel Tradition lebendig: Zum einen empfing das designierte Jan und Griet Paar, Karl-Heinz und Sabine Wührer und das Tanzpaar, lisa Quotschalla und Lars Reinhold, den Segen (Originalton bei der Verteilung des Weihwassers: Viel hilft viel!). Beide Paare dürfen damit auf eine gute Karnevalssession 2022 hoffen. Zum zweiten galt es gleich drei Plaggen der Gesellschaft zu segnen: Der Senat, das Feldkorps und die Kinder- und Jugendtanzgruppe haben neue Plaggen und mit der Segnung wurde diese nunmehr offiziell vorgestellt. Drittens wurden die Jankette, der Degen des Reitergenerals und die traditionelle Kerze der Session gesegnet.
Sicherlich ein aussergewöhnlicher Höhepunkt war dann noch die Segnung des Messkelches der Gesellschaft. Vor rund 50 Jahren wurde der wertvolle Kelch vom damaligen Ehrenpräsidenten Jakob Pütz I der Gesellschaft gestiftet. Es handelt sich um einen restaurierten Kelch aus dem Jahre 1896, welcher vom Sohn des Goldschmieds Franz Wüstenberg hergestellt wurde - Franz Wüstenberg hatte bei Faberge gearbeitet und war päpstlicher Goldschmied und königlicher Hoflieferant. Arbeiten von ihm sind in der Domschatz und im Stadtmuseum zu sehen.
Der Kelch wurde vom damaligen Feldkaplan Prof. Gerhard Herkenrath während der Messe der Gesellschaft auch gerne eingesetzt. Nach den vielen Jahren galt es den Kelch, der nach dem Tod von Gerhard Herkenrath einige Zeit in St. Gereon aufbewahrt war, wieder umfangreich zu restaurieren und in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Bei dieser Gelegenheit wurden acht grüne Edelsteine - für jeden Korpsteil einen - und zwei Brillanten - symbolisch für Jan und Griet - in den Kelch eingearbeitet.
Dies war dieses Jahr geschehen und so konnte Tobias Hopmann den neuen-alten Messkelch aus den Händen des leitenden Pfarrers der Innenstadt, Domkapitular Dr. Dominik Meiering aus St. Gereon in Empfang nehmen und neu einsegnen. Dominik Meiering, Feldkaplan der Treuen Husaren, wurde bei der Messe von einem Plaggen eben dieses Traditionskorps - quasi aus eigenem Hause - begleitet und zog während seiner Predigt die Zuhörer durch sehr lebensnahe und karnevalsaffine Ausführungen in seinen Bann. Die Gesellschaft dankt beiden Priestern aufs Herzlichste.
(c) der Bilder by Jürgen Peters